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6/23/2023

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Feedforward > Feedback: Was der kommunikative Kurswechsel bewirken kann

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getpress Insights

Caroline Bushra von der Goltz

Volle Kraft… rückwärts? Nee, irgendwie nicht. Das sagen auch Kommunikationswissenschaftler*innen: »Feedforward« hallt es deshalb unlängst durch New-Work-Organisationen und soziale Medien. Was es mit dem semantischen Richtungswechsel zur Potenzialentwicklung auf sich hat, erklären wir im Blogbeitrag.

In einer zunehmend dynamischen und anspruchsvollen (Arbeits-)Welt suchen Unternehmen – auch wir – kontinuierlich nach neuen Ansätzen, um Mitarbeiter*innen zu fördern, Teamwork zu verbessern und Wachstum zu beschleunigen. Dabei wird derzeit die Praxis des Feedbacks hinterfragt und um eine neue Perspektive ergänzt: Feedforward. Der Ansatz verschiebt den Fokus von vergangenen Ereignissen und Handlungen auf zukünftige Potenziale und Leistungen, um so eine effektivere Kommunikation und persönliche Weiterentwicklung zu ermöglichen.

Der Unterschied steckt schon im Namen: Im Gegensatz zum Feedback, das sich auf vergangene Ereignisse und Aktionen konzentriert, stellt Feedforward die zukünftigen Potenziale und Leistungen in den Mittelpunkt. Statt Fehler zu analysieren oder Defizite aufzuzeigen, geht es also um die Identifizierung konstruktiver Ideen sowie Empfehlungen und Vorschlägen zur Optimierung individueller Fähigkeiten und Leistungen.

Feedforward als Schlüssel zur Entwicklung von Talenten und zur Förderung von Innovationskraft

Insbesondere in agilen und wachstumsorientierten Unternehmen, Agenturen und Scale-ups kann Feedforward einen entscheidenden Unterschied machen – nicht nur für den*die Einzelne*n: Die implizit optimistische Ausrichtung schafft ein Klima, das Selbstverwirklichung begünstigt. Und davon profitiert letztlich auch die Organisation. Nicht zuletzt wegen der proaktiven Natur von Feedforward, das Menschen und Gruppen ermutigt, neue Perspektiven einzunehmen und kreative Risiken einzugehen.


Das kann beispielsweise eine Werbeagentur sein, die eigentlich auf Print spezialisiert ist und nun eine gesamte Kampagne mit VR und KI realisiert. Oder ein Teamlead, der*die entscheidet, dass die Gruppe jeden Montag gemeinsam meditiert, um auf neue Ideen zu kommen. Beides kann nach hinten losgehen – die Kampagne kann floppen, das stille Brainstorming ein Zeitfresser sein – oder aber: Die kleinen Risiken führen zu Innovation, Erfolg und Zusammenhalt, was sich wiederum positiv auf den*die Einzelne, die Teamstruktur und somit die gesamte Organisation auswirken kann.

Dass Feedforward im Kern keine neue Idee ist, zeigen diese Zitate (Vorsicht, Kalenderspruch-Potenzial)

»Lernen ist nicht das Füllen eines Fasses, sondern das Entzünden eines Feuers. Lasst uns unsere Schülerinnen und Schüler inspirieren, ihr inneres Feuer zu entfachen und ihre zukünftigen Erfolge anzustreben«

William Butler Yeats über Schulbildung, um 1923


»Mentoring ist die Kunst, einen Raum zu schaffen, in dem jeder sein volles Potenzial erreichen kann, indem er auf die Möglichkeiten der Zukunft statt auf die Fehler der Vergangenheit blickt.«

Oprah Winfrey über Mentoring, um 2000


»Die erfolgreichsten Organisationen sind diejenigen, die den Fokus von der Bewertung der Vergangenheit auf die Gestaltung der Zukunft verlagern und ihre Mitarbeiter dazu ermutigen, gemeinsam auf das nächste Level zu gelangen.«

Marshall Goldsmith über Organisationsentwicklung, um 2010



Klingt alles supi, oder? Ganz so easy-peasy ist es dann aber doch nicht: Für eine erfolgreiche Implementierung von Feedforward braucht es eine offene und vertrauensvolle Kommunikationskultur. Ohne Respekt, Offenheit, Wertschätzung und Empathie geht gar nix. Und daran haperts noch in vielen Unternehmen.


Übrigens: Feedforward soll Feedback nicht vollständig ersetzen, sondern es lediglich ergänzen und erweitern. Feedback kann nach wie vor sehr wertvoll sein, um vergangene Erfahrungen zu reflektieren und aus ihnen zu lernen. Dennoch eröffnet Feedforward einen neuen Rahmen, der dazu ermutigt, eigenes Wachstum und das der Organisation proaktiv voranzutreiben.


Wir bei getpress entscheiden kontextabhängig, ob wir den Blick nach vorn oder nach hinten richten – etwa in unseren Quartalsgesprächen mit allen Mitarbeiter*innen. Und unsere Führungskräfte werden geschult, an der richtigen Stelle die passende Feed-Form zu finden.


Welche Erfahrungen hast du mit Feedforward? Schreib’s uns bei LinkedIn in die Kommentare!

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