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5/17/2023

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ChatGPT: Jobkiller oder Personal Assistant in Journalismus und PR?

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Trends & Haltung

Caroline Bushra von der Goltz

Die Debatte um Künstliche Intelligenz war noch nie so heiß wie jetzt. Während die Einen in ChatGPT und Co. eine revolutionäre Chance sehen, wittern die Anderen eine existenzielle Gefahr für die Menschheit. Und ihre Jobs: Vor allem in PR und Journalismus hallte die Angst vor KI-Übernahme letzten Winter durch Redaktions- und Agenturflure.


In diesem Artikel wollen wir uns aber nicht aufs potenzielle KI-Armageddon konzentrieren, sondern stellen uns die Frage: Wie können Journalist*innen und PRler*innen sich Künstliche Intelligenz in der täglichen Arbeit zunutze machen? Welche Hilfestellungen kann die Technologie leisten? Und was braucht es auf struktureller Ebene, damit das funktioniert?

Die Potenziale von ChatGPT und Co.

KI-Systeme werden die Arbeitsweise von Journalist*innen und PRler*innen grundlegend verändern, so viel steht fest.

KI-Systeme werden die Arbeitsweise von Journalist*innen und PRler*innen grundlegend verändern, so viel steht fest. Schon jetzt kann die Technologie automatisierte Meldungen texten, die Nachrichtennutzung personalisieren und bei der Recherche unterstützen, indem sie große Mengen an Daten auswertet. Sie ist wie eine neue Kollegin, die irgendwie alles weiß, stets jede Frage beantwortet und krasse Skills im Bündeln von Infos hat.


In einigen Redaktionen und Agenturen wird sie bereits ins Tagesgeschäft integriert – um Wetter-, Sport- oder Verkehrsnachrichten zu verfassen, Untertitel für Audio- oder Filmbeiträge zu erstellen oder Beiträge entsprechend demografischer User-Interessen zuzuschneiden. Manch ein*e Journalist*in lässt ChatGPT zudem ganze Artikel vorschreiben, sodass am Ende nur noch glattgebügelt und der eigene Stil darüber gelegt wird.

Was bedeutet das für die Branche?

ChatGPT und Co. sind also in vielerlei Hinsicht Effizienz-Booster, was vor allem für schnelle Berichterstattung von Vorteil sein kann. Theoretisch richtig super: Durch die Entlastung von lästigen, aber notwendigen Aufgaben könnten PRler*innen und Journalist*innen mehr Zeit in kreative Arbeit investieren, etwa wieder vermehrt persönliche Interviews führen oder investigativen Recherchen nachgehen. Back to the roots quasi – und das mit KI.

Klingt erstmal gut, würde aber voraussetzen, dass Medienhäuser ihre Publikations-Rhythmen trotz des Zeitgewinns, den KI ermöglicht, unverändert lassen. Gesetzt den Fall, ergibt sich eine weitere mögliche Problematik: dass nach und nach Stellen abgebaut werden – und die übrigen Medienschaffenden durch die Häufung anspruchsvoller Aufgaben völlig überlastet sind.

Um das zu verhindern, sind vor allem die Chef*innen-Etagen gefragt. Geht doch dazu mal proaktiv in den Dialog mit euren Arbeitgeber*innen und fordert ganz konkret deren KI-Fahrpläne für die nächsten Jahre. Wie möchten sie mit den Entwicklungen umgehen? Was wollen sie tun, um Arbeitsplätze zu sichern? Und inwiefern investieren sie in entsprechende Weiterbildungen?

Auch ChatGPT hat eine Meinung dazu

Wir haben Kolleg*in ChatGPT höchstpersönlich zu dem Thema befragt – und müssen sagen: ganz schön selbstreflektiert, diese KI. Hier die unveränderte Antwort:

»ChatGPT kann bei unsachgemäßer oder unethischer Verwendung potenzielle Gefahren für PR und Journalismus darstellen, wie z.B. die Verbreitung von Fehlinformationen, Verstärkung von Vorurteilen und Stereotypen, Verlust von Arbeitsplätzen und Verlust der menschlichen Perspektive. Es ist wichtig, ChatGPT mit Vorsicht und Ethik zu verwenden, um diese Gefahren zu minimieren und die Integrität und Qualität von PR- und Journalismusarbeit zu erhalten.«

Diese Faktoren sind nicht ohne. Im Gegenteil, bei Nichteinhaltung kann’s richtig gefährlich werden. Kurzum: Die KI braucht den Menschen also weiterhin, um Qualität abzuliefern.

Wir haben Kolleg*in ChatGPT höchstpersönlich zu dem Thema befragt – und müssen sagen: ganz schön selbstreflektiert, diese KI. Hier die unveränderte Antwort:

»ChatGPT kann bei unsachgemäßer oder unethischer Verwendung potenzielle Gefahren für PR und Journalismus darstellen, wie z.B. die Verbreitung von Fehlinformationen, Verstärkung von Vorurteilen und Stereotypen, Verlust von Arbeitsplätzen und Verlust der menschlichen Perspektive. Es ist wichtig, ChatGPT mit Vorsicht und Ethik zu verwenden, um diese Gefahren zu minimieren und die Integrität und Qualität von PR- und Journalismusarbeit zu erhalten.«

Diese Faktoren sind nicht ohne. Im Gegenteil, bei Nichteinhaltung kann’s richtig gefährlich werden. Kurzum: Die KI braucht den Menschen also weiterhin, um Qualität abzuliefern.

Unser Fazit: Das Thema bloß nicht individualisieren!

Die KI hat viele Stärken und hat in der Theorie definitiv das Potenzial, unsere Arbeitswelt positiv zu beeinflussen. Dafür braucht es aber vor allem eins: Offenheit und Verantwortungsübernahme auf struktureller Ebene und in Chef*innen-Etagen. Und es braucht Journalist*innen und PRler*innen, die offen für die Idee sind, sich von einem Roboter helfen zu lassen – um wieder Zeit für die Dinge zu haben, wegen derer sie sich vermutlich mal für ihren Job entschieden haben.

Was sind eure Gedanken zu dem Thema? Habt ihr Erfahrungen mit ChatGPT? Geht ihr mit Kolleg*innen und Vorgesetzten dazu proaktiv in den Austausch? Schreibt es uns bei LinkedIn in die Kommentare!

Übrigens: In einem der nächsten Artikel geben wir euch handfeste Tipps und Tricks im Umgang mit der KI. Wenn ihr ebenfalls welche habt: Immer her damit – wir integrieren sie gerne in den Beitrag.

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